Grüße aus Sansibar
Den ersten Teil unserer Sommerferien verbrachten wir, Sophian und Anna Lena, auf Sansibar, einer Insel vor dem Festland Tansanias.
Vor einiger Zeit hatten wir dort bereits eine Partnerschule, da diese jedoch vor ungefähr einem Jahr geschlossen wurde, machten wir beide uns unter anderem auf den Weg, um eine neue Freundschaft zwischen dem Humboldt-Gymnasium und der John Pombe Magufuli School aufzubauen.
Die Reise unternahmen wir zusammen mit vier anderen Brandenburger Schülerinnen, geleitet von der RAA Brandenburg, die in unserem Bundesland viele Schulpartnerschaften unterstützt und über Themen wie Rassismus und soziale Gerechtigkeit aufklärt. Für die tatkräftige Unterstützung möchten wir an dieser Stelle Birgit Mitawi danken, für die großartige Organisation und stets umfangreiche Beratung, sowie Begleitung während des gesamten Prozesses. Außerdem geht ein großes Dankeschön an den Förderverein unserer Schule, der uns finanziell großzügig unterstützte.
Auf Sansibar angekommen, mussten wir uns als erstes an die dortige Umgebung gewöhnen und unsere Mitbewohner*innen, bei denen es sich um Partner*innen aus Sansibar handelte, kennenlernen. Diesen Aspekt unserer Reise, den internationalen Austausch und somit das Kennenlernen einer uns fremden Kultur, interessierte uns alle sehr. Ungewohnt waren einige Gewohnheiten für uns schon, wie beispielsweise fast ausschließliches Kochen mit Kohle, über offenem Feuer, Reis zu fast jeder Mahlzeit zu essen oder der Umgang miteinander unter Freunden. Das Einfinden in die Kultur fiel uns weniger schwer als gedacht und eine wichtige Erkenntnis, die wir hatten, war auch, dass wir uns für die anderen nicht „verbiegen“, also nicht unsere Werte vernachlässigen, müssen. Alle Seiten gingen respektvoll miteinander um und wir lernten unsere Einstellungen und Meinungen zu respektieren.
Neben einigen Ausflügen zu einem Korallenriff, nach Stone Town oder zu einem kleinen Stück Urwald auf Sansibar arbeiteten wir zusammen mit den Sansibaris an einem Grünen Klassenzimmer, von uns jetzt genannt „Meet&Green“. Es dient dazu, Schüler*innen, sowie auch Tourist*innen, über Themen rund um Nachhaltigkeit und einen respektvollen Umgang mit der Natur zu informieren. Unsere Arbeit dabei waren das Streichen des Gebäudes, die Ausarbeitung von Informationsmaterial und bereits die Durchführung von ersten Projekttagen mit drei verschiedenen Schulen.
Eine dieser Schulen war die John Pombe Magufuli School (in Zukunft hoffentlich unsere Partnerschule). Diese besuchten wir an einigen Tagen. Während wir ihnen unsere Schule nur mit Hilfe von Erzählungen und einigen Bildern vorstellen konnten, bekamen wir vor Ort eine ausführliche Führung. Bestandteile dieser waren die Physik, Chemie und Biologielabore, eine Bibliothek, ein großer Versammlungsraum, einen Computerraum und die alltäglichen Klassenräume.
Die Schulen auf Sansibar kann man im Hinblick auf ihre Ausstattung nicht ganz mit Deutschen Schulen vergleichen, so fanden sich in den Laboren meist nur fünf Bunsenbrenner und die Klassengröße überstieg mit 50 bis 60 Schüler*innen unsere auch deutlich. An der Schule gibt es auch insgesamt viel mehr Schüler*innen, was auch daran liegt, dass sie in eine Vormittags- und Nachmittagsschicht aufgeteilt sind. Etwas, das wir jedoch hervorheben möchten ist, dass die Wissbegierde und Motivation der Schüler*innen mindestens genau so groß sind, wie an unserer Schule. Wir verbrachten viele bereichernde uns humorvolle Stunden mit den Schüler*innen der Magufuli Schule und konnten schon einige Vorhaben für die bevorstehende Partnerschaft und unser neues Schuljahr festhalten.
Wir würden uns sehr freuen, wenn diese Partnerschaft weiterhin ausgebaut wird und der Kontakt bestehen bleibt. Da Anna Lena bereits im letzten Jahr ihre Abiturprüfungen geschrieben hat und Sophian dies in diesem Schuljahr bevorsteht, würden wir uns über alle interessierten Schüler*innen freuen, die sich in unserem Aktivteam engagieren möchten. Ihr könnt euch unter der E-Mail unseres Aktivteams Humboldt-Ghana-Sansibar (HuGhaS) at.hughas@gmail.com bei uns melden.
Bis dahin wünschen wir allen einen guten Start ins neue Schuljahr,
Sophian und Anna Lena