Die Lehrer im Fachbereich Geografie
Fachbereich Geografie
„Eine Gesellschaft, die keine Ahnung vom Raum hat, in dem sie sich bewegt, tappt im globalen Dorf fast noch dümmer herum als eine, die nicht richtig schreiben und lesen kann.“
Christian Deysson
Damit euch das nicht passiert, gibt es an unserer Schule sowohl in der Sekundarstufe I als auch in der Sekundarstufe II das Fach Geografie.
Eine geografisch gebildete Person weiß nämlich nicht nur wie natürliche Prozesse die Erdoberfläche formen, sondern auch, wie Menschen den Naturraum umgestalten, erdräumliche Bedingungen Menschen und Gesellschaft beeinflussen, Kulturen die Wahrnehmung von Ländern und Völkern mitbestimmen oder wie man die nachhaltige Zukunftssicherung fördern könnte.
Doch was ist Geografie?
Die Geografie erforscht letztlich die komplexen Wechselbeziehungen im Raum zwischen Mensch, Gesellschaft, Wirtschaft, Natur und Technik. Dabei werden Orte und Räume als konstruiert verstanden. Die Geografie ist somit eine Art „Raumwissenschaft“ und analysiert exemplarisch immer unterschiedliche Räume der Erde.
Hierbei stellt sie sich als Wissenschaft folgende Fragen, denen auch im Unterricht nachgegangen wird:
- Wo ist was? Warum ist es dort? Wie kam es dorthin? (Raumorientierung)
- Was ist an dem Ort/Raum bedeutsam? Wie hängt er mit anderen Gebieten oder Menschen zusammen und warum? Was sind die Folgen der geographischen Lagebedingungen und der räumlichen Vernetzung? Wie hat sich der Raum/Ort entwickelt? Wer hat Vorteile/Nachteile davon? (Raumanalyse)
- Was sind die Vorzüge oder Probleme des Raumes und seiner Menschen? Welche Lösungen sind für die vorhandenen Probleme denkbar? (Problemanalyse, Raumbewertung)
Wie groß dabei der betrachtete Raum ist, kann ganz unterschiedlich sein. So kann das Schulgelände genauso einen abgegrenzten Raum darstellen, wie Potsdam, Deutschland oder Europa.
Welche Ziele verfolgt der Fachunterricht?
„Klimawandel, Ressourcennutzung, Umweltschutz, biologische Vielfalt, Bevölkerungsentwicklung, landwirtschaftliche Entwicklung, Verstädterung, Tourismus, Armutsbekämpfung, Frieden und Sicherheit, Katastrophenschutz, nachhaltiger Konsum, Menschenrechte, kulturelle Vielfalt“
Das sind die großen Herausforderungen („big problems“) unserer Zeit. Sie beeinflussen die Gegenwart sowie die Zukunft und alle haben eine geografische (räumliche) Dimension.
Durch die Analyse dieser Probleme leistet der Geografieunterricht einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, indem er Kenntnisse sowie Fähigkeiten vermittelt und sowohl Einstellungen für eine nachhaltige Zukunft als auch eine multiperspektivische Beurteilung von Phänomenen und Prozessen fördert. Dies bildet dann die Grundlage für die aktive Mitgestaltung der Welt. Ganz nach dem Motto: „Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern.“ (Nelson Mandela)
Aus den großen Herausforderungen der Zeit leiten sich auch die Themen des Geografieunterrichts in den einzelnen Jahrgangsstufen ab.
Welche Themen werden im Geografieunterricht behandelt?
- 5./6. Klasse: Hier gibt es noch keinen eigenständigen Geografieunterricht. Das Fach wird im Fächerverbund mit Geschichte und Politische Bildung unterrichtet, was sich insgesamt „Gesellschaftswissenschaften“ nennt. Im Mittelpunkt aller Fächer steht das Zusammenleben der Menschen, weshalb man unterschiedliche gesellschaftliche Probleme und Entwicklung mithilfe der unterschiedlichen Fächer sehr gut betrachten kann. Beispiele für behandelte Themen sind: Ernährung - Wie werden Menschen satt? Stadt und städtische Vielfalt - Gewinn oder Problem? Tourismus und Mobilität - schneller, weiter, klüger?
- 7./8. Klasse: Leben in Risikoräumen, Migration und Bevölkerung, Vielfalt der Erde, Armut und Reichtum
- 9./10. Klasse: Europa in der Welt, wirtschaftliche Verflechtungen und Globalisierung, Klimawandel und Klimaschutz als Beispiel für internationale Konflikte und Konfliktlösungen, Umgang mit Ressourcen
- 11. Klasse: Siedlungsentwicklung und Raumplanung / Europa – Raumstrukturen im Wandel
- 12. Klasse: Leben in der „Einen Welt“ – Entwicklungsländer im Wandel/ Ausgewählte Wirtschaftsregionen im Wandel
Gibt es Besonderheiten des Fachs?
Neben den vielen Methoden, die man im Geografieunterricht erlernt (z.B. Auswertung und Interpretation von Statistiken, Satellitenbildern, Grafiken, Diagrammen und Karten), lebt das Fach von konkreten, aktuellen Beispielen, welche somit einen direkten Bezug zum Leben haben. Außerdem bietet das Fach auch immer die Möglichkeit Exkursionen zu unternehmen (z.B. Stadtexkursionen, Ausflüge ins GeoForschungsZentrum) oder sich Vorträge von Expert*innen anzuhören (z.B. Vortrag zum Klimawandel im Potsdamer Institut für Klimaforschung).
„Es ist nichts, was den geschulten Verstand mehr kultiviert und bildet, als Geographie. - Geographie ist die Mutter der Wissenschaften!“
Immanuel Kant (1724-1804)
„Die gefährlichste Weltanschauung ist die, die die Welt nicht angeschaut hat.“
Alexander von Humboldt (1769-1859)