BESUCH DES HUMBOLDT FORUMS BERLIN, 1. MÄRZ 2023
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Besuch des Humboldt Forums Berlin, 1. März 2023

Zusammen mit Frau Meyer haben wir, zwei Mitglieder des Aktivteams Humboldt-Ghana-Sansibar (HuGhaS), das Humboldt Forum in Berlin besucht. Gemeinsam mit Vertreter*innen von anderen Potsdamer Schulen, die sich ebenfalls in Projekten mit Tansania engagieren, sahen wir uns die Ausstellung der Ethnologischen Sammlung an. Begleitet wurden wir von Mnyaka Sururu Mboro, der aus Tansania stammt und sich seit 2005, als einer der Gründer, im Verein Berlin Postkolonial stark macht.

Genau wie für die meisten von uns, war es auch für ihn das erste Mal, das er das Humboldt Forum besuchte. Mit anderen Aktivist*innen wehrte er sich vor einigen Jahren nämlich noch gegen den Bau dieses Gebäudes.

Der erste Raum, den wir betraten, war eher ungewöhnlich für ein Museum. Es gab viele leere Vitrinen mit Schriftzügen wie beispielsweise „Was sehen Sie nicht?“ oder „Leerstelle“. Hierbei handelte es sich jedoch nicht, wie im ersten Moment annehmbar, um einen sich im Aufbau befindenden Raum, sondern um sehr bewusst gewählte Gestaltungstechniken. Diese machen darauf Aufmerksam, dass die meisten Kunstobjekte, die in Museen aus Ländern wie Tansania oder Nigeria ausgestellt werden, der indigenen Bevölkerung während der Zeit des Kolonialismus brutal entwendet wurden und mit einem Zeitalter von Unterdrückung und Sklaverei verbunden sind. Die Rückgabe dieser auch sogenannten „Raubkunst“ aus dem unrechtmäßigen Besitz von Deutschland begann leider erst vor einigen Jahren und findet sich thematisch in dieser Ausstellung mit dem Titel „Leerstellen.Ausstellen.“ wieder.

Neben diesem geschichtlich und politisch sehr gut aufgearbeiteten Teil gab es aber auch andere Räume, überfüllt mit unzähligen Ausstellungsstücken. Die Objekte in den Vitrinen waren teilweise noch nicht einmal beschriftet und wenn sie es waren, dann nur mit sehr knappen Angaben zum „Fundort“.

Für uns war es sehr interessant und erschreckend zu sehen, wie unterschiedlich Geschichte aufgearbeitet wird, sogar innerhalb eines Museums. Die Verknüpfung unserer Eindrücke von der Ausstellung mit den persönlichen Geschichten von Mboro hat allem viel mehr Nachdruck verliehen und uns stark zum Nachdenken und kritischen Hinterfragen angeregt.

Uns wurde schnell klar, dass die Kunststücke in der Ausstellung alle zwei Geschichten erzählen, die beide betrachtet werden müssen. Einerseits die Benutzung und Bedeutung im Herkunftsland, andererseits auch ihr Weg nach Deutschland und das damit verbundene, von vielen vergessene, grausame Zeitalter des Kolonialismus.

Anna Lena Reichow, Jahrgangsstufe 11
Fotos: Anna Lena Reichow, Katja Meyer

 

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