SCHULE TRIFFT UNIVERSITÄTSMEDIZIN
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Rostock

Schule trifft Universitätsmedizin

Den menschlichen Körper einmal genauer unter die Lupe - oder auch eher unters Skalpell - nehmen: Das war für uns Juniorstudierende aus der Jahrgangsstufe 11 und 12 möglich.

Die Universität Rostock bietet bundesländerübergreifend ein Frühstudienprogramm an, in dem man pro Semester mindestens eine Vorlesungsreihe ansehen kann. Sie ist eine der wenigen Universitäten, wo ein Juniorstudium im medizinischen Bereich angeboten wird. Das Spektrum reicht dabei von Biologie für Mediziner, über Anatomie, Organsysteme und Embryologie bis hin zur Neurologie.

Ein Juniorstudium ermöglicht einem, schon vor dem Abitur Einblicke in ein Studienfach zu bekommen, herauszufinden, welches Fach etwas für einen ist und eine Menge zu lernen. Der Stützpunkt für Begabtenförderung, der sich an unserer Schule befindet, berät und unterstützt diejenigen, die in und außerhalb der Schule an zusätzlichen Angeboten, wie zum Beispiel an Unterricht in einer höheren Jahrgangsstufe, oder auch an einem Juniorstudium, teilnehmen wollen. Ansprechpartnerinnen für uns waren Frau Brandt und Frau Dr. Gottfried. Das Programm der Uni Rostock wurde uns in der Schule als Angebot, das über den eigentlichen Rahmenlehrplan hinausgeht, vorgestellt. Nach einem Gespräch mit einer Berater*in des Stützpunktes wurde uns ein individueller Förderplan erstellt und wir konnten mit der Einschreibung in die Vorlesungen beginnen.

An einem regnerischen Tag war es dann soweit: Wir bahnten uns den Weg durch das graue Rostock zum Auditorium Maximum, dem größten Hörsaal der Universität, zur Einführungsveranstaltung. In Kleingruppen erkundeten wir zunächst den Campus und bekamen einige Informationen bezüglich des Ablaufs. Meine Vorlesungsreihe beschäftigte sich mit den verschiedenen Organsystemen des menschlichen Körpers, vom Blut bis hin zu Verdauungstrakt und Herzen. In wöchentlichen Aufzeichnungen der universitären Vorlesungen genossen wir einen Teil des Studentenlebens und bekamen auf einmal selber Lust auf Studieren. Über das gesamte Semester mussten wir Punkte sammeln, welche darüber entschieden, ob wir am Ende an einer Abschlussklausur teilnehmen konnten. Zusätzlich zu der Arbeit von Zuhause hatten wir zwei weitere Präsenzveranstaltungen. Wir bekamen die Möglichkeit, das anatomische Institut kennenzulernen und unsere Tutor:innen in die Pathologie zu begleiten, wo wir unser Wissen an Körperspendern verfestigen konnten. Es war hochinteressant, diesen genauen Einblick in die Gesamtzusammenhänge der menschlichen Organsysteme zu bekommen und alles einmal in echt anfassen zu können. Der anfängliche Unmut beim ersten Anblick der Körperspender:in wurde nach einiger Zeit von Interesse, Neugierde und Begeisterung abgelöst. An verschiedenen Stationen konnten wir den vorpräparierten Körper und einzelne Organe bestaunen und anfassen (natürlich alles steril). Es ist schon faszinierend, die verschiedenen Hirnstrukturen aufgrund ihrer Myelierung selbst mit bloßem Auge voneinander unterscheiden zu können. Das erste Mal einen Eindruck vom Präparierkurs zu bekommen, werde ich nie vergessen.

Im Februar fand dann aber auch schon unsere Abschlussklausur für das Erwerben des AdH-Zertifikates statt. Als wir nach einem letzten regnerischen Spaziergang im Zug saßen, war ich etwas traurig, dass das Juniorstudium nun zu Ende gegangen ist. Ich habe in diesem halben Jahr sehr viel für mich, zum einen an Wissen, aber auch im Umgang mit Patient:innen und Körperspender:innen mitgenommen und kann ein Juniorstudium nur empfehlen!

Henrike, 12.1

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