Spendenübergabe an die Tafel durch den SK Wirtschaft 12
Die Schüler des Seminarkurses Wirtschaft der 12. Klasse besuchten am 18.01.2019 zusammen mit unserer Kurslehrerein Frau Seitz die Tafel Potsdam. Hintergrund des Besuches war die Entscheidung der Schüler, den bei der Auflösung ihrer im letzten Jahr aufgebauten Schülerfirma „Cap-Art“ übriggebliebenen Geldbetrag lieber an eine gemeinnützige Organisation wie die Tafel zu spenden, als sich den Ertrag auszahlen zu lassen. Ansprechperson der Schülergruppe war für den Besuch Frau Imke Eisenblätter, die Geschäftsführerin der Tafel Potsdam und Stellvertretende Bundesvorsitzende der Tafel Deutschland. Frau Eisenblätter, welche bereits seit über 10 Jahren für die Tafel tätig ist, gab der Gruppe einen Einblick in die tägliche Arbeit der Potsdamer Tafel.
Die Belegschaft der Potsdamer Tafel besteht ausschließlich aus Freiwilligen, Rentnern, Witwen oder nicht voll arbeitsfähigen Menschen. In letzter Zeit halfen aber auch immer mehr Flüchtlinge oder auch einfach nur Menschen, die etwas Gutes für jene tun wollen, die es nicht so guthaben. Dabei basiert die Arbeit der Tafel auf drei Säulen.
- Die Lebensmittelrettung: Es soll so wenig wie möglich im Müll landen.
- Unterstützung der Bedürftigen und schließlich
- einen Ort der Begegnung für Freiwillige und Kunden zu bieten.
So versorgt die Tafel Potsdam wöchentlich über 1200 Kunden. Um die Lebensmittel für die Kunden zusammenzutragen, fahren täglich 3 Kühlfahrzeuge jeweils bis zu 25 Anfahrtsstellen im Großraum Potsdam an. Das funktioniert seit 25 Jahren auf Freiwilligenbasis, ohne ein Gesetz, welches Supermärkte zur Bereitstellung nicht verkaufter Waren verpflichtet.
Darüber hinaus kann die Tafel Potsdam auch auf die Unterstützung von Großlieferanten wie etwa Danone oder Wagner zählen, welche die Verteilstelle mit Großlieferungen von zum Beispiel Überproduktion oder Ware, die aus anderen Gründen nicht in den regulären Verkauf darf, unterstützen. Die eingesammelten Waren werden täglich von 15 Freiwilligen auf Schadstellen untersucht, damit jeden Tag pünktlich um 16:00 die Tore für die Kundschaft geöffnet werden können. Die Kunden suchen sich aus den thematisch zusammengefassten Ständen aus was sie benötigen, wobei das Angebot bestimmt, wie viel jeder Einzelne bekommt. Für ihren Einkauf lassen die Kunden 2€ pro erwachsene Person zurück, was zusammen mit Spenden die einzigen Einnahmen der Tafel darstellen. Finanzielle Unterstützer der Tafeln sind aber auch Metro oder Lidl. So wurden in den letzten Jahren über 10 Millionen Euro durch die „Lidl Pfandspende“-Aktion an die Tafel Deutschland gespendet.
Während sich das eigentlich nach viel Geld anhört, arbeitet die Tafel dennoch nach dem Grundsatz, dass keine Lebensmittel dazugekauft werden, sondern die Gelder dafür verwendet werden, den Versorgungsprozess für die Kunden zu optimieren.
Zum Ende des Besuchs kam die Frage nach Wünschen der Tafel zur weiteren Verbesserung ihrer Arbeit auf. Frau Eisenblätter äußerte daraufhin die Wünsche nach staatlicher Unterstützung und die Anhebung der Hartz-IV-Sätze.
Frau Eisenblätter und die Besetzung, die an diesem Tag da war, zeigten der Schülergruppe durch die lockere Arbeitsatmosphäre und ihren entspannten Umgang untereinander, dass bei der Tafel wirklich jeder willkommen ist. Voraussetzung ist jedoch, dass er seine Bedürftigkeit nachweisen kann. Dann wird niemand abgewiesen und wenn man als Neukunde ankommt, werden erst einmal auch keine Fragen gestellt. Durch diese Arbeitsmoral zeigt sich die Tafel als einladende Einrichtung, bei der jeder gerne gesehen ist.
Daniel Theml
SK Wirtschaft 12
Fotos: privat