„Entangled History“ – Children and young adults in the Holocaust – Internationales Jugendprojekt in Krzyżowa und Oświęcim vom 06. – 14.04.2022
Vom 06. – 14.04.2022 nahmen 4 Humboldtianer:innen an diesem Projekt gemeinsam mit polnischen und griechischen Jugendlichen teil.
„Diese Reise war nicht nur historisch gesehen interessant, sie hat uns auch eine fremde Kultur kennenlernen, Freundschaften über Ländergrenzen schließen und ein Stück weit auch zu uns selbst finden lassen. Letztendlich liegt es nämlich an uns, gegen Diskriminierung vorzugehen und die Geschichte von morgen zu schreiben.“ Tara Dhakal
Gab es Diskriminierung nur in der Vergangenheit um den 2. Weltkrieg, welche vergessen und Geschichte ist?
Nein - nicht vergessen, nicht bloß Geschichte. Wir denken, die meisten stimmen mit dieser Aussage überein. Wörter wie Alltagsrassismus, Holocaust und Genozid sind besonders im deutschen Geschichtsunterricht, aber auch in den Fächern Ethik und Politik in der Diskussion, sowohl in Bezug auf die Vergangenheit als auch auf die Gegenwart. Doch wie ist es aus der Sicht anderer Länder? Wie kann man aktiv gegen die Fehler der Vergangenheit vorgehen und sie für die Zukunft vermeiden?
Fragen, mit denen sich das Projekt '' Entangled History '' beschäftigt. Fragen, die uns in den Kopf kamen, als Frau Seitz uns die Möglichkeit gab, an dem zweiteiligen Projekt im Frühling in Polen und im Herbst in Griechenland teilzunehmen.
So haben wir uns aufgrund von Covid19 Erkrankungen leider nicht mehr zu acht sondern zu viert zusammen mit Frau Seitz am 06.04.2022 auf den Weg nach Polen gemacht, um uns gemeinsam mit griechischen und polnischen Schülern mit der Vergangenheit und deren Auswirkungen auf die Gegenwart und Zukunft besonders in Bezug auf den Holocaust auseinandersetzen.
Die ersten 3 Tage verbrachten wir in Krzyżowa, dem Treffpunkt des Kreisauer Kreises. Wir hatten sowohl Workshops zu unseren eigenen Familiengeschichten in Zusammenhang mit dem Holocaust als auch zu den Biographien von Kindern und Jugendlichen und deren Rechten im Nationalsozialismus im Vergleich zu heute. Dann ging es für die nächsten 4 Tage mit dem Bus nach Oświęcim, einer Stadt voller Museen und Gedenkstätten. Nach einer Stadtführung und einem Besuch im jüdischen Museum, ging es dann am nächsten Tag zur Gedenkstätte Auschwitz, einer mentalen und emotionalen Herausforderung.
Es war eine definitiv wichtige und historisch wertvolle Erfahrung für uns alle, egal ob polnisch, griechisch oder deutsch.
Am folgenden Tag verarbeiteten wir die Erlebnisse einer Zeitzeugin und die Eindrücke, die wir über die letzten Tage gesammelt hatten, in individuellen, kreativen Kunstprojekten. Der letzte Workshop, den wir besuchen durften, behandelte thematisch Hatespeeches und Diskriminierung sowohl on- als auch offline.
An diesem Abend fand eine ausführliche Auswertung statt, in der wir als Gemeinschaft feststellten, dass wir tatsächlich nicht nur über die Vermeidung von Diskriminierung reden, sondern auch aktiv etwas dafür tun, verhindern, können und nun wussten wir sogar wie.
Nach einem viel zu kurzen Abschiedsabend, an dem noch einmal getanzt, gelacht und sich zuletzt zumindest vorerst verabschiedet wurde, fuhren wir über die Nacht zurück nach Deutschland.
Diese Reise war nicht nur historisch gesehen interessant, sie hat uns auch eine fremde Kultur kennenlernen, Freundschaften über Ländergrenzen schließen und ein Stück weit auch zu uns selbst finden lassen.
Letztendlich liegt es nämlich an uns, gegen Diskriminierung vorzugehen und die Geschichte von morgen zu schreiben.