Einen Tag Uni erleben: Zu Besuch beim Lateintag der Universität Potsdam
Salve!
Si vales, bene est, ego valeo.
Am Freitag, den 1.Oktober 2021, fand der 17. Potsdamer Lateintag zum Thema „Krankheit und Gesundheit“ statt. Neben ausgewählten anderen Schulen hatten wir, die 10A sowie der Lateingrundkurs aus der 11. Jahrgangsstufe und die begleitenden Lehrerinnen Frau Göldner und Frau Reinhardt, die Möglichkeit, an dem jährlich stattfindenden Informations- und Fortbildungstag teilzunehmen.
Am Morgen trafen wir uns in Potsdam, Griebnitzsee am Campus III der Universität Potsdam. Nach den freundlichen Begrüßungsworten hatten wir Gelegenheit, zwei sehr facettenreiche und interessante Vorlesungen zu dem Thema „Krankheit und Gesundheit in der antiken Epigrammatik sowie im römischen Reich“ zu hören. Nach einer kurzen Pause nahmen wir am Seminar „Vale – Bleiben Sie gesund!“, das von Lehrenden und Studierenden durchgeführt wurde, teil. Dort wurden neben der Thematik „Gesundheit“ auch antike Briefe behandelt und erklärt. Im Anschluss erhielten wir die Möglichkeit, unsere Fragen zu stellen und den Campus zu besichtigen.
Durch die theoretisch fundierte Vorlesung und das eher praxisbezogene Seminar erhielten wir einen abwechslungsreichen Einblick in das Lernen an einer Universität. Viele Informationen waren neu und sehr aufschlussreich.
Cura, ut valeas, vale!
Johanna Albers (11)
Eine Auswahl weiterer Eindrücke findet ihr hier und demnächst auch auf der Seite des Fachbereiches Latein:
-> Beim ersten Vortrag von Prof. Dr. Thorsten Fögen fand ich es interessant, dass schon damals, in den Epigrammen, mit viel Lautmalerei und Namensbedeutungen „gespielt“ wurde (so wurde z.B. der Name Diaulus, der so viel bedeutet wie ‚doppelt‘, verwendet, um seine nicht sehr rühmliche Doppellaufbahn als Arzt und Bestatter zu unterstreichen; o- und u-Laute wurden verstärkt eingesetzt, um auf Düsteres oder den Tod hinzuweisen).
Im zweiten Vortrag von PD Dr. Oliver Overwien hat mich erstaunt, dass ein Arzt nicht dazu verpflichtet war, seine Patienten zu behandeln. Dies hatte zwar seine Gründe, da ein Todesfall schlecht für den Ruf des Arztes sein konnte, trotzdem finde ich es erschreckend, dass den schwer Kranken nicht unbedingt geholfen wurde.
Lena Berger (10A)
-> Im Antiken Rom gab es KEINE Institution, die Ärzte ausbildete, KEINE Urkunden oder Zeugnisse, die diese haben mussten, ja NICHT EINMAL eine allgemeingültige medizinische Lehre. Patienten durften theoretisch abgewiesen werden, wenn sie zu krank waren, da ein möglicher Tod dem Ruf des Behandelnden schaden konnte. Trotzdem verdienten Ärzte, wenn sie sehr viel Glück hatten, bis zum Fünfhundertfachen eines römischen Soldaten.
Ist es nicht faszinierend, wie viele Aspekte sich allein für das Thema „Gesundheit und Krankheit“ finden lassen, ein Bereich, welchen ich (und vielleicht ja auch manch anderer) in Bezug auf die römische Gesellschaft nicht einmal wirklich auf dem Schirm hatte? Aber es ist nur logisch, dass besagte Vielfalt existiert. Immerhin lebten natürlich auch die Römer in einem gesellschaftlichen System, das allerlei Facetten bot. Allein diese Fülle an Informationen und Aspekten, welche uns von Professoren, aber auch Studierenden bereitgestellt wurde, hat mir persönlich einen anderen Blickwinkel auf das Fach Latein ermöglicht und mal wieder gezeigt, dass es sich dabei um einiges mehr als ausschließlich eine Sprache handelt.
Martha Leni Richter (11)